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Der TiAM FundResearch Wochenrück- und -ausblick.
Kolumne

Cathie Wood auf der Suche nach neuen Kunden

TiAM FundResearch blickt auf die Woche zurück und gibt einen Ausblick auf die kommenden Tage. Diesmal im Fokus: die drei neuen ETFs von ARK Invest für den europäischen Markt.

29.04.2024 | 07:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die beiden vergangenen Wochen

Cathie Wood tourt durch Europa. Die US-Star-Investorin trifft sich mit potenziellen Kunden und Vertriebspartnern. Zum Start ihrer Roadshow war sie in der vergangenen Woche in Deutschland unterwegs, um drei Europa-Varianten aus ihrem ETF-Portfolio vorzustellen: den ARK Innovation UCITS ETF, den ARK Artificial Intelligence & Robotics UCITS ETF und den ARK Genomic Revolution UCITS ETF. Alle drei UCITS-konformen ETFs sind seit dem 18. April für europäische Investoren über die Handelsbörse Xetra verfügbar. Für Wood ist das ein wichtiger Schritt über den großen Teich. Denn bisher waren alle Fonds aus Woods ETF-Schmiede ARK Invest International ausschließlich für den US-Markt konzipiert. In Europa waren sie nicht ohne weiteres handelbar und hatten für europäische Investoren etliche Nachteile, wie beispielsweise eine fehlende Teilfreistellung auf Gewinne. Jetzt also die Vertriebsoffensive. Nach der Übernahme des auf Themen-ETFs fokussierten Anbieters Rize ETF verfügt Wood über die nötige Plattform dafür.

Wie immer, wenn US-Amerikaner hierzulande in die Vertriebsoffensive gehen, schwärmt auch Wood von den neuen wundervollen Möglichkeiten, die potenziellen Kunden hier nun offen stünden. Sie erklärt ihr Konzept, mithilfe von Tech-Experten und Wissenschaftlern Innovationen und Megatrends früh zu erkennen und rechtzeitig zu investieren, bevor andere es tun. Das ist ja letztlich der Traum aller Investoren: früher als andere zu wissen, welche Unternehmen in Zukunft ihren Wert schneller steigern als die Konkurrenz. Und dann kräftig zuzuschlagen und auf die üppigen Gewinne zu warten. In der Vergangenheit war Wood mit ihrer Strategie gut gefahren. Ihre aktiv gemanagten ETFs, die fast ausschließlich in US-Unternehmen investieren, waren sowohl an der Börse als auch im Vertrieb äußerst erfolgreich.

Doch der Wood-Hype ist in den USA längst vorbei. Woods Ansatz, ausschließlich in Unternehmen zu investieren, die die Aussicht haben, mit einer disruptiven Technologie Marktführer zu werden, ist längst nicht mehr so erfolgreich wie noch vor ein paar Jahren. Die Star-Investorin kämpft gleich mit mehreren Problemen. Zunächst bremste der Vertriebserfolg die Performance der ETFs aus: Fonds, die auf kleinere Unternehmen setzen, werden irgendwann zu schwerfällig für ihre Small-Cap-Erfolgsstrategie, wenn sie plötzlich viel Anlegergeld investieren müssen. Dazu kam eine Börsenschwäche bei jungen Tech-Unternehmen im vergangenen Jahr. Die US-Indizes wurden von den „fantastischen Sieben“ rund um Apple, Microsoft und Co. getrieben, während die Mehrzahl der kleineren Tech-Unternehmen an der Börse ein Schattendasein fristete. Außerdem verlor Wood in den vergangenen Jahren zunehmend ihr Alleinstellungsmerkmal. Sie ist schon lange nicht mehr die Einzige, die in den Bereichen Gen-Forschung, Künstliche Intelligenz und Robotik Megatrends sieht. Andere Fondsgesellschaften haben hier nachgezogen und mit ihren Produkten Anleger abgeworben. Und so hat sich das Kapital, das in ETFs von ARK Invest International angelegt ist, innerhalb der vergangenen drei Jahre auf zuletzt 25,6 Milliarden Dollar mehr als halbiert. Allein in den zurückliegenden drei Monaten haben Investoren mehr als zwei Milliarden US-Dollar abgezogen. Das war dreimal so viel wie im gesamten Jahr 2023.

Die Expansion von ARK Invest International nach Europa ist also weniger eine große Chance für europäische Anleger als vielmehr die letzte Chance für Cathie Wood, noch einmal neue Käuferschichten in einem Markt außerhalb der USA zu erschließen und damit ihre Investmentgesellschaft wieder auf einen Wachstumspfad zu manövrieren. Vom Gegenteil darf man sich natürlich jederzeit überzeugen lassen. Seit ihrem Start vor zwei Wochen haben die UCITS-Ableger von ARK jedenfalls noch nicht überzeugt. Die Performance aller drei ETFs war in dieser Zeit deutlich schlechter als die des breiten US-Aktien-Index S&P 500. Cathie Wood muss auf Ihrer Roadshow durch Europa also noch viel Überzeugungsarbeit leisten.

Ausblick auf interessante Termine in dieser Woche

Am Dienstag veröffentlicht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) das DIW-Konjunkturbarometer. Der Indikator zeigt die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts und stellt damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands dar. Schön wäre es, wenn das Barometer endlich einmal deutlich nach oben ausschlagen würde.

Am Mittwoch entscheidet die US-Notenbank Fed über den weiteren Kurs ihrer Geldpolitik. Es hat sich in den vergangenen Wochen immer deutlicher angedeutet, dass die erwartete Leitzinssenkung wohl erst einmal ausbleiben wird. Aber aufgeschoben ist ja noch nicht aufgehoben. Man darf auf die konkreten Formulierungen und Begründungen gespant sein.

Am Donnerstag verhandelt der BGH zur Erstattung von Verlusten bei unerlaubten Sportwetten. Das beklagte Unternehmen mit Sitz in Österreich bietet im Internet Sportwetten an. Der Kläger nahm 2018 daran teil. Zu dieser Zeit hatte die Firma keine Lizenz deutscher Behörden dafür. Der Kläger macht die Unzulässigkeit der Sportwetten sowie die Unwirksamkeit der Wettverträge geltend und verlangt die geleisteten Zahlungen in Höhe der erlittenen Verluste von rund 12.000 Euro nebst Zinsen zurück. Am Landgericht Görlitz hatte der Spieler keinen Erfolg, am Oberlandesgericht Dresden hingegen weitgehend schon. Dagegen ist die Wettfirma in Revision gegangen. Ob am Donnerstag schon ein Urteil gesprochen wird, ist unklar. Offen ist auch die Frage, wie der Kläger sich verhalten hätte, wenn er sich nicht verzockt, sondern gewonnen hätte.

Am Freitag wird aus Raider Twix – aber nicht so ganz: Die Deutsche Post AG lädt zur Hauptversammlung. Das heißt, eigentlich lädt DHL zur Hauptversammlung. Denn die Deutsche Post hat sich in DHL umbenannt, außer an der Börse: Dort heißt sie weiterhin Deutsche Post AG.

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